Zeit des Wandels
Die Nonnen ziehen sich zurück, die Pädagogik orientiert sich neu
1966
Die Schwestern vom Heiligen Kreuz werden in ihr Mutterhaus zurück gerufen. Schwester Elisabeth Merk bleibt in Ulm, die Leitung übernimmt Rose Breinlinger.
Für den Verein bringt das Jahr 1966 große Sorgen, werden doch die Schwestern vom Heiligen Kreuz in ihr Mutterhaus zurück gerufen. Trotz intensiver Bemühungen wird kein Orden gefunden, der die Arbeit übernimmt. 1966 wir ein letztes Mal Silvester zusammen gefeiert.
So beginnt mit Frau Rose Breinlinger, der ersten weltlichen Leitung, eine neue Ära im Guten Hirten. Die neue Leitung braucht viele neue Mitarbeiterinnen, die in der Lage sind, die vielen Kinder zur Schulreife zu führen oder schulisch zu fördern. Schwester Elisabeth Merk, links im Bild, bleibt als Verwalterin.
1968
Die von Nürnberg ausgehende Antiheimkampagne "Holt die Kinder aus den Heimen" beeinflusst die Arbeit der Mitarbeiterinnen. Sie regt zur Auseinandersetzung mit bisherigen Erziehungskonzepten an.
1971
Luise Pfaff wird neue Vorsitzende des Vereins.
Frau Paula Schmid legt aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt als 1. Vorsitzende des Vereins nieder und Frau Luise Pfaff wird an ihre Stelle gewählt.
1973
Dem inneren pädagogischen Umbau folgt nun in den nächsten Jahren der äußere. Die Gruppenwohnungen werden familienähnlich altersgemischt konzipiert. In einer Wohnung leben etwa zehn Kinder mit ihren Betreuerinnen.
1976
Ein Personalhaus und eine moderne Großküche werden fertig gestellt.
Die Pädagogik fordert weitere Flexibilität. Auch die Jugendlichen verbleiben im Haus und werden in Kleingruppen begleitet. Ziel ist es, sie so zu begleiten, dass sie lernen, neben weiterführenden Schulen und Berufsausbildung einen kleinen Haushalt zu führen, um für die Selbständigkeit nach dem Auszug gerüstet zu sein.
1977
Dieses und die folgenden Jahre wird weiter pädagogisch umgebaut. Heilpädagogische Tagesgruppen sprießen in zweijährigem Turnus aus dem Boden - auch im Stadtteil Wiblingen.
Gleichzeitig werden Heimplätze abgebaut. Manche Eltern können so mehr in die Verantwortung genommen werden und den Kindern bleibt ihr Umfeld erhalten.
1981
Helga Philipp löst Rose Breinlinger bei der Gesamtleitung ab.
Ein Wechsel in der Leitung steht an:
Frau Helga Philipp, seit 1977 im Haus, wird mit der Gesamtleitung beauftragt.
1985
Frau Luise Pfaff gibt nach 13 Jahren den Vereinsvorsitz ab. Erstmals in der Geschichte des Vereins übernimmt ein Mann - Herr Günter-Klaus Drollinger - den Vorsitz.